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Was sehe ich hier?

Der Himmel ist über uns. Er ist da. Er umgibt uns, immer und überall. Ewig umspannt er das Leben der Welt. Ein unendlicher Raum für unsere Versuche, für unser Wirken, Fehlen und Scheitern, für all unsere großen Wünsche und all unsere kleinen Anfänge, die wieder verenden.

Der Himmel erdet. Denn er spiegelt unsere Fragen. Wer bin ich, von da oben betrachtet? Was bedeutet mein Fühlen, mein Nehmen, mein Tun? Es bekümmert nicht. Der Himmel tröstet, beeindruckt, rückt alles in sein Licht. Manchmal in ein anderes, als wir denken. Wir müssen nur hinsehen, uns öffnen für diesen Blick. Und wir müssen ihn aushalten. Oft müssen wir ihn auch erst suchen, den Himmel, in unserer Menschenwelt.

Als ich nach Genthin in Sachsen-Anhalt kam, kam auch der Himmel in meinen Tag. Ein einfaches, großes Geschenk, das ich annehmen möchte. Täglich darf ich den Himmel betrachten. Nicht vom 48 Meter hohen Genthiner Wasserturm, sondern aus meinem Küchenfenster.

Es ist kein professioneller Fotograf, der den Himmel ablichtet, keine besondere Kamera. Es ist allein der Moment, der mich hält, und der Wunsch, ihn zu teilen. Du siehst einen menschlichen Versuch, den Himmel zu fassen. Manchmal denke ich mir etwas dabei. Vielleicht verstehst du mich.