Zum Inhalt springen

auserwählt

Heute ist ein Star gegen meine Fensterscheibe geflogen. Im Hochzeitskleid saß er unter meinem Fenster und atmete schwer. Ich dachte: Jetzt ist es geschehen. Ich fragte: Was ist zu tun?
Die innere Stimme sagte: Lass ihn.
Meine Stimme sagte: Du musst! Du musst tun. Katze, Krähe, Gehirnerschütterung. Du musst! Du musst retten.
Mein Kopf übertönte mein Herz. Ich machte mich unsicher. Also ging ich und fragte andere. Vielleicht sind sie sicherer als ich. Alle Eventualitäten wollte ich wissen. Alles, was sein könnte. Dann schaute ich aus dem Fenster. Ich schaute nach dem, was ist: Wie geht es dem Star?
Er war nicht mehr da. Ich dachte: Katze, Krähe, Gehirnerschütterung. Ich dachte: Fenster, schützen, Schuld.
Ich fühlte: Lass ihn. Alles ist gut.
Dann sah ich einen kleinen Spatz, der dort hüpfte.
Ich dachte, wie oft es uns wie diesen Vögeln geht: Mit voller Kraft gegen etwas Unsichtbares rauschen; nicht verstehen, was passiert; weitermachen.

Merken

Ein Kommentar

  1. Emyu

    Das hast du prima gemacht.???

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

I accept that my given data and my IP address is sent to a server in the USA only for the purpose of spam prevention through the Akismet program.More information on Akismet and GDPR.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.